Klangmassage für schwer mehrfach beeinträchtigte Menschen
Sanft stellt Katharina Krege eine Klangschale auf den Bauch von Max und erzeugt einen leisen Klang. Schon nach wenigen Sekunden entspannt sich das Gesicht von Max und er lächelt zufrieden. Erst nach einer Weile verstummt der helle Klang der Schale, Max bleibt entspannt.
Es ist Freitagvormittag in der Betriebsstätte Rheinstellen der Hagsfelder Werkstätten und Wohngemeinschaften Karlsruhe. Kollegin Katharina Krege hat Teilnehmer*innen des Förder- und Betreuungsbereichs in den Snoezelen-Raum zum Klangangebot eingeladen. Der Raum ist in weiches Dämmerlicht gehüllt. Teilnehmer Klaus hat auf einem Stuhl Platz genommen, Paul liegt unter einer Decke und Max liegt auf dem Wasserbett. Katharina Krege begrüßt jeden einzelnen mit einem Klang. Mit jedem weiteren Klang wird es stiller im Raum, die Teilnehmer entspannen sich sichtbar und genießen die persönliche Zuwendung. Katharina Krege liest eine Geschichte vor. Sie handelt vom Sommer, dem Duft von Erdbeeren und der lauen Abendluft. Sie begleitet ihr Lesen mit Klängen der unterschiedlich großen Klangschalen und unterstreicht damit akustisch die Bilder eines Sommerabends.
„Mit den Klängen der Klangschalen kann man Dinge sichtbar machen“, erklärt sie. Jeder würde anders darauf reagieren. Insbesondere für Menschen mit Spastik sei Klangmassage eine wunderbare Methode für Entspannung, was man an den Reaktionen von Max gut beobachten kann. Die Klangschwingungen erzeugen Resonanz in den Körperzellen der Anwesenden und lösen entsprechende Körperreaktionen wie Entspannung, Wohlgefühl und Geborgenheit aus. Katharina Krege demonstriert die Wirkungsweise, indem sie Wasser in eine Klangschale füllt und diese anschlägt. Sofort gerät das Wasser in Bewegung. „Genau dies passiert in unseren Köperzellen“, erklärt sie.
Katharina Krege hat eine zweijährige Ausbildung in Klangmassage am Peter-Hess-Institut gemacht. Die Ausbildung wurde – wie die Anschaffung der Klangschalen und eines großen Gongs – mit Mitteln der Lebenshilfe-Stiftung Karlsruhe finanziert.
Foto: Sauermost/Lebenshilfe-Stiftung Karlsruhe